Leinenstoff
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Leinenstoff - hochwertige Qualitäten aus Europa und Japan
Leinenstoff hat sich in den letzten Jahren erneut zu einem sehr beliebten Stoff entwickelt. Er erlebt regelrecht ein Comeback, denn Leinenstoff ist einer der ältesten Stoffe, die die Menschheit für seine Zwecke verwendet und genutzt hat. Schon im alten Ägypten war Leinenstoff bekannt. Aufgrund seiner tollen Eigenschaften ist aber auch heute kaum wegzudenken, wenn man sich über ein neues Nähprojekt Gedanken macht. Und solltest du schon einen schönen Leinenstoff in Aussicht haben, dann erhälst du hier ein Menge nützlicher Infos zu Leinen, seinen Eigenschaften und Tipps für die Verarbeitung und Pflege.
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Woraus besteht Leinenstoff?
Leinen oder auch Flachs genannt, ist eine Naturfaser, die aus der Flachspflanze gewonnen wird. Die Flachsfasern befinden sich um den Stängel der Flachspflanze herum. Diese Fasern werden dann bei der Ernte gesammelt. Dabei werden die Pflanzen mitsamt der Wurzel geerntet, um so möglichst lange Fasern zu erhalten. Anschließend werden die Fasern einige Wochen lang gegärt, indem sie der freien Witterung ausgesetzt werden. Früher wurden die Fasern aber auch in Flüsse gelegt. Diesen Prozess nennt man auch Rösten oder Rotten. Abschließend müssen die Fasern dann getrocknet werden. Im letzten Schritt, dem sogenannten Brechen, können dann die Fasern vom Holz des Stängels getrennt werden. Danach werden die Fasern zu Garn versponnen und zu Stoffen gewebt. Traditionell wird Leinen in der sogenannten Leinwandbindung gewebt. Zuletzt werden die Stoffe entweder in ihrer natürlichen beige ähnlichen Farbe als Meterware verkauft oder gebleicht und in tollen uni Farben gefärbt.
Neben Stoffen die rein aus Leinen bestehen, gibt es auch Leinen-Mischgewebe. Diese sogenannten Halbleinen enthalten dann neben den Leinenfasern auch einen Anteil Viskose oder Baumwolle. Ein Vorteil von Halbleinen, vor allem für den Endverbraucher, ist, dass der Meter eines Halbleinenstoffes etwas günstiger ist als der Meter jener Stoffe, die zu 100% aus Leinen bestehen. Das Mindestgehalt an Leinen für Halbleinenstoffe liegt bei 40%.
Übrigens können auch die Samen der Flachspflanze verwendet werden. Diese kennt man besser unter dem Namen Leinsamen. Leinsamen werden oft als Nahrungsmittel verwendet und zu Öl weiter verarbeitet.
Welche Eigenschaften hat diese Naturfaser?
Leinen hat viele tolle Eigenschaften und ist daher nicht umsonst sehr beliebt für Bekleidung und Bettwäsche. Der Stoff ist weich, bietet einen angenehmen Tragekomfort und ist Allergiker freundlich. Leinen ist im Sommer besonders beliebt, weil es eine angenehm kühlende Wirkung hat. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass reines Leinen sehr strapazierfähig, formstabil und atmungsaktiv ist. Die Strapazierfähigkeit von Leinen ist sogar bis zu drei mal höher als jene von Baumwolle. Somit bleibt Leinenstoff auch nach zunehmendem Gebrauch noch sehr schön und weich. Die naturbelassene, reine Leinenfaser hat eine Farbe, die von creme, beige bis graubraun variieren kann.
Folglich haben Leinenstoffe, die nicht gefärbt wurden, auch diese Farben. Natürlich kann Leinenstoff aber auch in vielen tollen Farben gefärbt und mit Mustern bedruckt werden. Die Auswahl an schönen, bunten und gemusterten Leinenstoffen, die in Meterware angeboten werden, ist groß. Von rot, über blau bis pink und türkis gibt es inzwischen Leinenstoff in allen möglichen Farben. Leinenstoffe sind Naturfaser-Produkte der Flachspflanze, was bedeutet, dass sie von Natur aus ihre eigenen, inhärenten Eigenschaften annehmen. So ist Leinen von Natur aus Wasser- und Schmutz abweisend, sodass es für diese Eigenschaften keine zusätzliche Behandlung benötigt. Zudem ist Leinen recht pflegeleicht.
Außerdem ist Leinenstoff im Vergleich zu chemisch produzierten Stoffen auch umweltfreundlicher, da er aus nachwachsenden Rohstoffen besteht. Wenn du außerdem einen Bio zertifizierten Leinenstoff kaufst, werden bei der Herstellung soziale und ökologische Kriterien beachtet, die eine faire und nachhaltige Produktion versichern. Bio Leinen hat bei der Produktion zudem keine Zugabe von chemischen Substanzen. Dadurch ist der Stoff aus den natürlichen Flachsfasern auch biologisch abbaubar.
Worauf musst du bei der Pflege von Leinenstoff achten?
Waschen
Reines Leinen und auch Halbleinen sollte nur mit Wasser und Waschmittel gewaschen werden. Vermeide also Zusätze wie Weichspüler oder Bleichmittel. Allerdings kannst du Leinen, ähnlich wie Baumwolle, auch bei höheren Temperaturen waschen. Naturbelassenen Fasern bei bis zu 60°C während du gefärbte Leinenstoffe bei bis zu 40°C waschen kannst. Trotz der Beständigkeit bei hohen Temperaturen solltest du einen Schonwaschgang wählen, damit die Umdrehungen des Schleudergangs nicht zu hoch sind.
Trocknen
Leinenstoff knittert leider leicht, weshalb du ihn lieber an der Luft und nicht im Trockner trocknen lassen solltest. Um das häufige anfängliche Knittern zu Verhindern, empfiehlt es sich den Stoff oder das Bekleidungsstück aus Leinen direkt am Kleiderbügel zu trocknen, um unschöne Falten zu vermeiden.
Bügeln
Wenn du deinen Leinenstoff bügeln magst, solltest du ein Bügeleisen mit Dampf verwenden. Oft gibt es sogar spezielle Einstellungen bei Bügeleisen für Leinenfasern. Falls dein Bügeleisen keine Dampffunktion hat, kannst du auch ein feuchtes Tuch zwischen Stoff und Bügeleisen legen.
Generell solltest du aber immer die genauen Pflegehinweise des Stoffherstellers für deinen Leinenstoff beachten.
Wie verarbeite ich Leinen?
Die Vorbereitung
Es ist leicht zu lernen, wie man Leinenstoff verarbeitet, auch wenn man von Grund auf mit dem Nähen beginnt. Wasche den Stoff vor der Verarbeitung mindestens einmal, da der Stoff beim Waschen möglicherweise bis zu 2% einlaufen kann. So kannst du sichergehen, dass dein fertiges Bekleidungsstück am Ende auch perfekt passt und nicht nach dem Waschen plötzlich zu klein ist.
Der Zuschnitt
Danach kannst du dein Schnittmuster, beispielsweise mithilfe von Schneiderkreide oder Kopierpapier und einem Kopierrädchen, auf die linke Stoffseite übertragen. Bei sehr hellen Leinenstoffen kannst du das Schnittmuster auch mit dünnen Stecknadeln befestigen und die Teile dann direkt mit Nahtzugabe ausschneiden. So vermeidest du unschöne und sichtbare Spuren der Schneiderkreide oder des Kopierrädchens auf dem hellen Stoff. Anschließend kannst du die verschiedenen Teile mit einer scharfen Schneiderschere zuschneiden. Achte bei gemusterten Stoffen darauf, in welche Richtung das Muster beim fertig genähten Teil zeigen soll und schneide den Stoff dann entsprechend zu. Die Muster der verschiedenen Teile sollten folglich alle in die gleiche Richtung schauen. Außer du willst einen gewollten Kontrast erzielen.
Das Nähen
Da Leinenstoffe sehr feine Stoffe sein können unter anderem Jersey, empfiehlt es sich auch eine feine Nadel mit Nadelstärke 70 oder 80 zu verwenden bzw. eine Jersey Nadel. Bei etwas robusteren Leinenstoffen, zum Beispiel einem Dekostoff, kannst du allerdings auch eine dickere Nadel mit Nadelstärke 90 verwenden. Das gleiche gilt für die Stichlänge. Für feines Leinen empfiehlt sich eine kurze Stichlänge von 1,5 bis 2mm. Für das Garn kannst du das übliche Polyester-Nähgarn verwenden. Gröbere Stoffe kannst du auch mit größeren Stichen, wie etwa einer 3mm Stichlänge vernähen. Als Stich empfiehlt sich ein einfacher gerader Stich.
Nähideen mit Leinenstoff
Wie schon erwähnt eignet sich Leinenstoff, aufgrund seiner kühlenden und atmungsaktiven Eigenschaften, perfekt für Kleidung im Sommer. Wie wäre es also mit einer schönen Leinenhose oder einer neuen Bluse. Natürlich kann man auch Kleider, Röcke und sogar leichte Sommerjacken aus dem tollen Stoff nähen. Leinenbekleidung wirkt nicht nur cool und edel zugleich, sondern ist zur Zeit auch noch voll im Trend.
Leinenstoff hat aber noch so viele weitere tolle Verwendungsmöglichkeiten. Und nicht nur Bekleidung ist ein tolles Nähprojekt für Leinenstoffe. Schöne Bettwäsche aus Leinen ist zum einen sehr angenehm auf der Haut, macht heiße Sommernächte erträglicher und schaut noch dazu besonders schön aus. Aber auch Tischdecken, Servietten oder Geschirrtücher stellen ein cooles und einfaches Nähprojekt mit Leinenstoff dar. Leinenstoff kann also auch hervorragend als Dekostoff fungieren. Man kann Leinen sowohl dazu verwenden seinen eigenen Kleiderschrank oder den seiner Liebsten aufzupeppen, oder auch seinem Zuhause einen neuen Wohlfühleffekt verleihen. Dank der großen Auswahl an verschiedenen bunten, uni farbenen, gemusterten oder natürlichen Leinenstoffen in Meterware und den vielfältigen Einsatzbereichen des Stoffes gehen dir die Nähideen bestimmt nie aus. Vielleicht findest du ja in unserem Online Shop direkt deinen Lieblingsstoff für dein neues Nähprojekt.
Stand 7.2.22